Psychische Gesundheit

Der Begriff Work-Life-Balance hat in der modernen Arbeitswelt Karriere gemacht. Aus unterschiedlichen Gesichtspunkten ist er kritisch zu betrachten, suggeriert er doch, dass Arbeit und Leben Gegenspieler eines Gleichgewichts sind. Sind beide im Einklang, ist alles in Ordnung. Arbeit ist aber ein Teil des Lebens. Sie steht dazu weder in Konkurrenz noch in Widerspruch und ist grundsätzlich auch nicht abwertend zu betrachten. Die Vorstellung zweier Gegenpole ist irreführend.

Einer Bewältigungsstrategie bedarf es dennoch, denn die Tatsache, dass sich immer mehr Menschen in der modernen Arbeitswelt überfordert fühlen, ist Realität. Was beim Einzelnen zur Überlastung führt, ist individuell unterschiedlich. Aus diesem Grund ist der Begriff Work-Life-Balance in einen anderen Kontext zu rücken. Jeder Punkt, egal aus welchem Lebensbereich, muss kritisch hinsichtlich seiner emotionalen Komponente betrachtet werden. Was führt zu einer persönlichen Überforderung und welches Muster liegt dem zu Grunde?  Ein Gegensteuern ist nur möglich, wenn die entsprechenden Quellen bekannt sind.

Leidet man nun unter vorübergehender Erschöpfung oder handelt es sich um Burnout? Da sich die Fachwelt über die Definition von Burnout nicht einig ist, kann man auch nicht sagen, wie häufig er auftritt. Als Kardinalssymptome gelten gemeinhin: Erschöpfung, Entfremdung von der (beruflichen) Tätigkeit sowie verringerte Leistungsfähigkeit. Der Abwärtsspirale geht häufig auch ein schlechtes Selbstwertgefühl voran.

Stressprävention bei Kindern und Jugendlichen

Stress und Überforderung betreffen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Hier können Erwachsene regulierend eingreifen. Bei Kindern wurden drei Quellen als Hauptursache für Stress identifiziert: „Entwicklungsaufgaben“ (z. B. Übergang von Kindergarten zur Schule), einschneidende Lebensereignisse (z. B. Scheidung der Eltern) und alltägliche Belastungen durch ständige Überforderung (z. B. in der Schule). Auch die Covid-19-Pandemie stellt für Kinder und Jugendliche eine psychische Belastung dar. Symptome, wie Angst und Depressionen, steigen durch den Verlust sozialer Kontakte, Homeschooling und familiäre Spannungen.

Vorträge und Informationsblätter finden Sie im Grün hinterlegten Menüpunkt „Materialien“.

Bayerischer Psychiatriebericht 2021

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege schreibt:

"Die psychische Gesundheit ist für Lebensqualität und Wohlbefinden ebenso bedeutsam wie die körperliche Gesundheit. Es lohnt sich deshalb, etwas für die psychische Gesundheit zu tun."

"Die Zahl der Krankschreibungen wegen seelischer Krisen steigt. Psychische Krankheiten sind inzwischen die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühverrentungen. Wir brauchen deshalb moderne Versorgungsstrukturen und wohnortnahe Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist ferner, dass psychisch kranke Menschen nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Auch dafür setze ich mich als Gesundheitsminister ein." — Klaus Holetschek, Staatsminister, MdL

Den Pfad zum Bayerischen Psychiatriebericht 2021 finden sie unter den Links.

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